"Es ist eine beeindruckende Machtdemonstration. Kanadas Hauptstadt Ottawa hat den Notstand ausgerufen, Premierminister Justin Trudeau hält sich seit Tagen versteckt, die Regierung taumelt. Die Fernfahrer, die in dem rauhen und dünnbesiedelten Land die Versorgung aufrechterhalten müssen, sind in gewaltigen Konvois in die Hauptstadt gezogen. Weil es ihr starker Arm will, stehen seit Tagen Tausende Räder still; zugleich überrollt eine Welle der Solidarität die Nation.

Was sich an einer Impfpflicht für grenzüberschreitenden Verkehr entzündete, hat sich längst zum Protest gegen die Einschränkung der Freiheitsrechte ausgewachsen, deren Begründungen immer weniger Bürgern einleuchten. Unruhige Zeiten, die – so könnte man meinen – eine Sternstunde für die politische Linke sein sollten. Hier der Arbeiter, der Trucker, der bisher den kulturellen Überbau einer unproduktiven Schickeria auf seinem Sattel mitschleppte und diesen nun die Realität spüren läßt.

Doch bis auf Ausnahmen ist der Blick linker Politiker auf die riesigen „Road Trains“, die sich durch die Straßen schieben, ängstlich bis offen feindlich. Denn sie sind längst Teil dieser Schickeria geworden."

https://jungefreiheit.de/debat....te/kommentar/2022/di

Das Leben der Anderen
Favicon 
jungefreiheit.de

Das Leben der Anderen

Ob in Ottawa oder in Berlin: Die Linke hat sich längst vom Arbeiter entfremdet. Jegliche Versuche der Linken, in die praktische Lebenswirklichkeit einzutauchen, sind gescheitert. So lebt der linke Intellektuelle vor sich hin, ein greiser Fötus in der